Periphere Regionalanästhesie

Bei der peripheren Regionalanästhesie blockieren wir mit dem Betäubungsmittel (Lokalanästhetikum) gezielt einzelne Nerven oder ein Nervengeflecht (Nervenplexus), das eine definierte Körperregion versorgt.

Die gewünschten Nerven identifizieren wir mit Hilfe eines Nervenstimulators oder unter Ultraschallkontrolle.

Obere Extremität (Hand, Arm, Schulter)

Bei Arm- und Schulteroperationen kann je nach Operationsgebiet der Nerv (Plexus brachialis) an verschiedenen Stellen blockiert werden.

Für Eingriffe am Arm und an der Hand eignet sich die Armplexusanästhesie, die meistens auch ohne zusätzliche Narkose sehr gut wirksam ist. Die Gabe des Lokalanästhetikums erfolgt entweder in der Achselhöhle oder unter dem Schlüsselbein.

Für eine Schulteroperation wird der Schmerzkatheter seitlich am Hals gelegt (interskalenäre Plexusblockade). In der Regel wird dieses Verfahren mit einer Vollnarkose kombiniert.

Armplexusanästhesie (Plexus brachialis)

Der Plexus brachialis ist ein Nervengeflecht, das aus Ästen der Spinalnerven der letzten vier Hals- und ersten Brustsegmente gebildet wird. Ein Teil liegt oberhalb des Schlüsselbeins, ein anderer unterhalb des Schlüsselbeins. Die Nervenstränge, die hauptsächlich den Arm versorgen, ziehen durch die Achselhöhle.

Axilläre Blockade

Bei Operationen am Unterarm und der Hand eignet sich die axilläre Blockade. Dabei wird nur das Schmerzempfinden am Arm ausgeschaltet. Sie bleiben bei Bewusstsein, verspüren aber keinen Schmerz. Falls Sie sehr aufgeregt sind und lieber schlafen möchten, können Sie zusätzlich ein Schlafmittel bekommen.

Vorgehensweise

  • Sie liegen auf dem Rücken
  • Der Arm wird in der Schulter und am Ellenbogen um 90° gebeugt
  • Der Bereich der Achselhöhle und der Oberarm werden steril abgewaschen und abgedeckt
  • Anschließend erfolgt eine lokale Betäubung im Bereich der Einstichstelle
  • Anhand anatomischer Landmarken suchen wir mit Hilfe eines Nervenstimulators oder eines Ultraschallgerätes die Nerven auf
  • Der Nervenstimulator ist ein elektrischer Impulsgeber, der mit der Punktionskanüle verbunden ist und schwache elektrische Impulse aussendet. Diese Impulse führen zu unwillkürlichen Muskelzuckungen am Unterarm und signalisieren dadurch die korrekte Position der Kanüle
  • Als Alternative kann mit Hilfe eines hochauflösenden Ultraschallgerätes der Nerv sichtbar gemacht und das Lokalanästhetikum unter Sicht gezielt am Nerv appliziert werden
  • Nach eindeutiger Identifizierung wird das Lokalanästhetikum verabreicht. Dies kann vorübergehend zu einem Druck- und Wärmegefühl führen
  • Die Wirkung setzt je nach verwendetem Medikament nach 15-30 Minuten ein
  • Der blockierte Bereich wird warm und gefühllos und der Arm lässt sich mehrere Stunden nicht bzw. nur eingeschränkt bewegen

Nebenwirkungen

Nach einer Regionalanästhesie treten sehr selten Befindlichkeitsstörungen auf. Während der gesamten Operation und postoperativ im Aufwachraum werden Sie wie bei einer Vollnarkose kontinuierlich von Ihrem Anästhesisten und von unserem Anästhesiepflegepersonal überwacht.

Vor der Operation werden Sie von uns in einem persönlichen Aufklärungsgespräch über mögliche Risiken aufgeklärt.

Kontraindikationen

Infektionen oder Tumore im Bereich der Einstichstelle

Infraklavikuläre Plexus brachialis-Blockade

Bei Operationen am unteren Oberarm und am Ellenbogen, eignet sich die infraklavikuläre Blockade. Dabei wird nur das Schmerzempfinden am Arm ausgeschaltet. Sie bleiben bei Bewusstsein, verspüren aber keinen Schmerz. Falls Sie sehr aufgeregt sind und lieber schlafen möchten, können Sie zusätzlich ein Schlafmittel bekommen.

Vorgehensweise

  • Sie liegen auf dem Rücken
  • Die Einstichstelle befindet sich mittig unterhalb des Schlüsselbeins. Der gesamte Bereich (Schultergürtel, Oberarm, Brust) wird mit Desinfektionsmittel abgewaschen und steril abgedeckt
  • Anschließend erhalten Sie eine lokale Betäubung im Bereich der Einstichstelle
  • Mithilfe eines Nervenstimulators oder eines Ultraschallgerätes suchen wir die Nerven auf
  • Der Nervenstimulator ist ein elektrischer Impulsgeber, der mit der Punktionskanüle verbunden ist und schwache elektrische Impulse aussendet. Diese Impulse führen zu unwillkürlichen Muskelzuckungen am Unterarm und signalisieren dadurch die korrekte Position der Kanüle
  • Als Alternative kann mit Hilfe eines hochauflösenden Ultraschallgerätes der Nerv sichtbar gemacht und das Lokalanästhetikum unter Sicht gezielt am Nerv appliziert werden
  • Nach eindeutiger Identifizierung wird das Lokalanästhetikum verabreicht. Dies kann vorübergehend zu einem Druck- und Wärmegefühl führen
  • Die Wirkung setzt je nach verwendetem Medikament nach 15-30 Minuten ein
  • Der blockierte Bereich wird warm und gefühllos, und der Arm lässt sich mehrere Stunden nicht bzw. nur eingeschränkt bewegen

Nebenwirkungen

Nach einer Regionalanästhesie treten sehr selten Befindlichkeitsstörungen auf. Während der gesamten Operation und postoperativ im Aufwachraum werden Sie wie bei einer Vollnarkose kontinuierlich von Ihrem Anästhesisten und von unserem Anästhesiepflegepersonal überwacht.

Vor der Operation werden Sie von uns in einem persönlichen Aufklärungsgespräch über die speziellen Risiken aufgeklärt.

Kontraindikationen

  • Infektionen oder Tumore im Bereich der Einstichstelle
  • Blutgerinnungsstörungen
  • Einnahme gerinnungshemmender Medikamente
  • Vorhandensein eines Herzschrittmachers oder eines Ports auf der zu operierenden Seite

Interskalenäre Plexus brachialis-Blockade

Bei Operationen an der Schulter und am Oberarm eignet sich die interskalenäre Blockade. Für die postoperative Schmerztherapie wird ein dünner Katheter eingelegt. Die interskalenäre Blockade wird in der Regel mit einer Vollnarkose kombiniert. Da die Blockade und die Anlage des Katheters vor der Operation stattfinden, können die Vorteile bereits während der Operation genutzt werden:

  • reduzierter Narkosemittelbedarf
  • Verkürzung der Aufwachzeit
  • schmerzfreie Zeit schon direkt nach der Operation

Vorgehensweise

  • Sie liegen auf dem Rücken; der Kopf ist leicht zur Gegenseite gedreht
  • Die Einstichstelle liegt im unteren seitlichen Halsbereich (Bild). Dieses Gebiet (Hals, Schulter, Brust) wird mit Desinfektionsmittel abgewaschen und steril abgedeckt
  • Anschließend erhalten sie eine lokale Betäubung im Bereich der Einstichstelle
  • Mithilfe eines Nervenstimulators oder eines Ultraschallgerätes suchen wir die Nerven auf
  • Der Nervenstimulator ist ein elektrischer Impulsgeber, der mit der Punktionskanüle verbunden ist und schwache elektrische Impulse aussendet. Diese Impulse führen zu unwillkürlichen Muskelzuckungen der Schulter und signalisieren dadurch die korrekte Position der Kanüle
  • Als Alternative kann mit Hilfe eines hochauflösenden Ultraschallgerätes der Nerv sichtbar gemacht und das Lokalanästhetikum unter Sicht gezielt am Nerv appliziert werden
  • Nach eindeutiger Identifizierung wird das Lokalanästhetikum verabreicht. Dies kann vorübergehend zu einem Druck- und Wärmegefühl führen
  • Über die liegende Kanüle wird nun der Schmerzkatheter eingelegt, fixiert und steril verbunden.
  • Die Wirkung setzt je nach verwendetem Medikament nach 15-30 Minuten ein
  • Der blockierte Bereich wird warm und gefühllos und die Schulter und der Arm lassen sich mehrere Stunden nicht bzw. nur eingeschränkt bewegen
  • Der einliegende Katheter kann problemlos einige Tage liegen. Sie können sich damit frei bewegen und spüren ihn nicht weiter, da er sehr dünn ist. (Siehe Schmerztherapie)

Nebenwirkungen

Nach einer Regionalanästhesie treten sehr selten Befindlichkeitsstörungen auf. Während der gesamten Operation und postoperativ im Aufwachraum werden Sie wie bei einer Vollnarkose kontinuierlich von Ihrem Anästhesisten und von unserem Anästhesiepflegepersonal überwacht.

Vor der Operation werden Sie von uns in einem persönlichen Aufklärungsgespräch über mögliche Risiken aufgeklärt.

Kontraindikationen

  • Infektionen oder Tumore im Bereich der Einstichstelle
  • Schwere Chronische Bronchitis (COPD)
  • Lähmung des Zwerchfells auf der Gegenseite

Untere Extremität (Knie, Unterschenkel, Fuß)

Bei Operationen am Knie, am Unterschenkel oder am Fuß werden je nach Art der Operation verschiedene Regionalanästhesietechniken eingesetzt.

Für bestimmte Eingriffe am Knie (Knie-Endoprothese, Kreuzbandplastik, Patella-Operationen) eignet sich die Blockade des Nervus femoralis.

Diese Nervenblockade erfolgt in der Leiste, da hier die Nerven verlaufen, die das Operationsgebiet versorgen. Für die Schmerztherapie nach der Operation wird ein Schmerzkatheter angelegt. Der Femoralisblock wird immer mit einer Vollnarkose kombiniert.

Nervus femoralis-Blockade

Bei Operationen am Knie eignet sich die Nervus femoralis-Blockade (plus Anlage des Schmerzkatheters) in Kombination mit einer Allgemeinanästhesie (Vollnarkose) für eine sehr effektive Schmerzbehandlung. Da die Blockade und die Anlage des Katheters vor der Operation stattfinden, können bereits die Vorteile während der Operation genutzt werden:

  • reduzierter Narkosemittelbedarf
  • Verkürzung der Aufwachzeit
  • schmerzfreie Zeit schon direkt nach der Operation

Vorgehensweise

  • Sie liegen auf dem Rücken
  • Die Einstichstelle liegt im Leistenbereich. Dieser Bereich (Leiste, Oberschenkel, Bauch) wird mit Desinfektionsmittel abgewaschen und steril abgedeckt
  • Anschließend erhalten Sie eine lokale Betäubung im Bereich der Einstichstelle
  • Mithilfe eines Nervenstimulators oder eines Ultraschallgerätes suchen wir die Nerven auf
  • Der Nervenstimulator ist ein elektrischer Impulsgeber, der mit der Punktionskanüle verbunden ist und schwache elektrische Impulse aussendet. Diese Impulse führen zu unwillkürlichen Muskelzuckungen am Oberschenkel und dadurch zu einem „Tanzen der Kniescheibe“ und signalisieren dadurch die korrekte Position der Kanüle
  • Als Alternative kann mit Hilfe eines hochauflösenden Ultraschallgerätes der Nerv sichtbar gemacht und das Lokalanästhetikum unter Sicht gezielt am Nerv verabreicht werden
  • Nach eindeutiger Identifizierung wird das Lokalanästhetikum verabreicht. Dies kann vorübergehend zu einem Druck- und Wärmegefühl führen
  • Über die liegende Kanüle wird nun der Schmerzkatheter eingeschoben, fixiert und steril verbunden.
  • Die Wirkung setzt je nach verwendetem Medikament nach 15-30 Minuten ein
  • Der blockierte Bereich wird warm und gefühllos und das Bein lässt sich mehrere Stunden nicht bzw. nur eingeschränkt bewegen
  • Der einliegende Katheter kann problemlos einige Tage liegen. Sie können sich damit frei bewegen und spüren ihn nicht weiter, da er sehr dünn ist. (Siehe Schmerztherapie)

Nebenwirkungen

Nach einer Regionalanästhesie treten sehr selten Befindlichkeitsstörungen auf. Während der gesamten Operation und postoperativ im Aufwachraum werden sie wie bei einer Vollnarkose kontinuierlich von Ihrem Anästhesisten und von unserem Anästhesiepflegepersonal überwacht.

Vor der Operation werden Sie von uns in einem persönlichen Aufklärungsgespräch über mögliche Risiken aufgeklärt.

Kontraindikationen

Infektionen oder Tumore im Bereich der Einstichstelle.

Nervus ischiadicus-Blockade

Für Operationen im Bereich des Unterschenkels oder des Fußes eignet sich die Blockade des Nervus ischiadicus. Die Nervus ischiadicus-Blockade eignet sich in Kombination mit einer Nervus femoralis-Blockade oder einer Allgemeinanästhesie (Vollnarkose) für jede Operation am Unterschenkel. Die Anlage eines Katheters stellt eine sehr effektive Schmerzbehandlung dar. Da die Blockade und die Anlage des Katheters vor der Operation stattfinden, können die Vorteile bereits während der Operation genutzt werden:

  • reduzierter Narkosemittelbedarf
  • Verkürzung der Aufwachzeit
  • schmerzfreie Zeit schon direkt nach der Operation

Vorgehensweise

  • Sie liegen in Rücken- oder Seitenlage
  • Die jeweilige Region der Einstichstelle wird großzügig steril abgewaschen und abgedeckt
  • Anschließend erhalten Sie eine lokale Betäubung im Bereich der Einstichstelle
  • Mithilfe eines Nervenstimulators oder eines Ultraschallgerätes suchen wir die Nerven auf
  • Der Nervenstimulator ist ein elektrischer Impulsgeber, der mit der Punktionskanüle verbunden ist und schwache elektrische Impulse aussendet. Diese Impulse führen zu unwillkürlichen Muskelzuckungen des Fußes und signalisieren dadurch die korrekte Position der Kanüle
  • Als Alternative kann mit Hilfe eines hochauflösenden Ultraschallgerätes der Nerv sichtbar gemacht und das Lokalanästhetikum unter Sicht gezielt am Nerv verabreicht werden
  • Nach eindeutiger Identifizierung wird das Lokalanästhetikum verabreicht. Dies kann vorübergehend zu einem Druck- und Wärmegefühl führen
  • Über die liegende Kanüle wird nun der Schmerzkatheter eingeschoben, fixiert und steril verbunden
  • Die Wirkung setzt je nach verwendetem Medikament nach 15-30 Minuten ein
  • Der blockierte Bereich wird warm und gefühllos und der Unterschenkel/ Fuß lässt sich mehrere Stunden nicht bzw. nur eingeschränkt bewegen
  • Der einliegende Katheter kann problemlos einige Tage liegen. Sie können sich damit frei bewegen und spüren ihn nicht weiter, da er sehr dünn ist. (Siehe Schmerztherapie)

Nebenwirkungen

Nach einer Regionalanästhesie treten sehr selten Befindlichkeitsstörungen auf. Während der gesamten Operation und postoperativ im Aufwachraum werden Sie wie bei einer Vollnarkose kontinuierlich von Ihrem Anästhesisten und von unserem Anästhesiepflegepersonal überwacht.

Vor der Operation werden Sie von uns in einem persönlichen Aufklärungsgespräch über mögliche Risiken aufgeklärt.
Kontraindikationen Infektionen oder Tumore im Bereich der Einstichstelle.